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Traniningsreise Hongkong 2025

Hong Kong als kulturelle Wiege traditioneller chinesischer Kampfkunst

Hongkong spielt eine zentrale Rolle für den Erhalt des traditionellen Kung Fu, weil sich dort im 20. Jahrhundert ein einzigartiger Schutzraum für chinesische Kampfkünste entwickelte. Nachdem im Festlandchina politische Umbrüche und später die Kulturrevolution zu massiven Einschränkungen traditioneller Praktiken führten, flohen viele bedeutende Meister nach Hongkong. Sie brachten ihre jahrhundertealten Systeme mit – darunter südchinesische Stile wie Hung Gar, Choy Li Fut, Mok Gar und Fut Gar – und gründeten dort neue Schulen. In enger städtischer Gemeinschaft, häufig in Hinterhöfen, Tempeln oder Vereinsgebäuden, wurde so Wissen weitergegeben, das andernorts verloren zu gehen drohte.

Gleichzeitig wirkte Hongkong als globales Fenster chinesischer Kultur. Die lokale Filmindustrie verhalf traditionellen Kampfkünsten zu internationaler Bekanntheit und trug dazu bei, dass junge Generationen weltweit Interesse an authentischem Training entwickelten. Durch die enge Vernetzung der Meister mit Schülern aus aller Welt entstanden neue internationale Linien, die bis heute Bestand haben.

Hongkong verbindet damit Bewahrung und Weiterentwicklung: Die Stadt wurde zu einem Ort, an dem traditionelle Kung-Fu-Stile trotz politischer Verfolgung überleben und sich in einer modernen, offenen Gesellschaft weiterentfalten konnten. Bis heute gilt Hongkong daher als einer der wichtigsten Hüter des lebendigen Erbes der chinesischen Kampfkunst.


Hung Fut Kung Fu Training in Hong Kong

In der Jing Wu Schule Köln stammen viele der unterrichteten Linien aus Hong Kong. Um traditionelles Kung Fu zu lernen und schlußendlich in Deutschland zu verbreiten, reist Sifu Holger Heek bereits seit mehreren Jahrzehnten nach Hong Kong. In diesem Jahr wurde er beim Besuch seines Hung Fut Meister Sifu Hung Kam Pui und der Hung Fut Familie (mehr zu Hung Fut Kung Fu) von seinen beinden SiHings Franz und Stefan begleitet. Hier ein paar Eindrücke: 

Fotoreihe von links nach rechts: Sigung Hung (sitzend), zusammen mit (von links nach rechts) seinem Enkel Alex, SiHing Stefan, Sifu Heek, SiHing Franz, Sifu Hung Man Chi. Sifu Heek mit einer Hei Gung Technik aus der "Eisendrahtform" (Tit Sin Kuen). SiHing Franz mit Ellenbogentechnik aus der "14 Ellenbogen" Form (Sab Sei Zhan). SiHing Stefan mit einer Technik aus der "Einarmigen Messer" Form (Duk Bei Do). 

Hong Kong ist eine Stadt voller Gegensätze und das Training nicht nur für Europäer nicht immer ganz leicht. Unter den wachsamen Blicken des Meisters bei 30°C und über 80% Luftfeuchtigkeit zu trainieren lässt auch gestandene Kampfkünstler schwitzen. Auch der kurzzeitige Lock-down durch den herannahenden Taifun "Ragasa" konnte den Trainingseifer nur kurz bremsen. Allen Widrigkeiten zum Trotz war der Besuch in Hong Kong aus vielerlei Hinsicht ein voller Erfolg. 

Nach einer Monate langen Vorbereitung mit vielen wichtigen Fortschritten war es ein ganz besonderes Erlebnis in der kulturellen Wiege des traditionellen Kung Fu zu trainieren und neben vielen neuen Impulsen gleich auch eine ganze Reihe faszinierender Hand-, Waffen- und Partnerformen mit nach Deutschland zu bringen. 

Bild oben: Sigung Hung mit Korrekturen zu Handtechniken mit der Kranichhand. 


Auch abseits der Trainingsfläche gab es viel zu entdecken: Ob Straßenmärkte (Bildreihe links), mit reichhaltigem kulinarischen Angeboten oder der "Walk of Fame" mit der Verewigung berühmter Darsteller des Kung Fu (Bildreihe Mitte: Sifu Heek vor der Bruce Lee Stutue), Hong Kong bietet ein buntes Meer an Eindrücken. Auf vielfältige Weise verschmilzt eine moderne Millionen-Metropole mit andächtigen Kulturelementen, Tempeln und wunderbaren Gärten (Bildreihe rechts: taoistischer Wong-Tai-Sin-Tempel).

In jedem Fall war es eine Reise die wir nicht so schnell vergessen werden! 


Wir freuen uns nun eine ganze Reihe neuer Impulse mit nach Köln und in unser Training in der Jing Wu Kung Fu Schule Köln zu bringen. Hier sind wir bemüht die Jahrhunderte alte Tradition traditioneller chinesischer Kampfkunst möglichst authentisch mit modernen Trainingsmethoden zu vermitteln. Echtes, traditionelles Kung Fu ist heute weltweit selten, auch in Deutschland. Seine Weitergabe erfordert langjährige Hingabe, eine enge Meister-Schüler-Beziehung und kontinuierliches Training. Da diese Form des Lernens sehr anspruchsvoll ist, gibt es nur wenige Schulen, die diesen Weg gehen. Gerade dadurch besitzen die bestehenden traditionellen Kung-Fu-Linien jedoch eine besondere Qualität und Bedeutung als lebendiges kulturelles Erbe.

Ihr wollt die Besonderheiten des traditionellen Kung Fu selbst ausprobieren? Dann kommt unverbindlich zu einem Probetraining in unserer Schule vorbei und erlebt selbst! Wir freuen uns auf euch!

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